Second Contact auf der Gamescom
Bigben Interactive und Appeal-Chefentwickler Yves Grolet und Yann Robert zeigten für Fachbesucher und Journalisten der Gamescom 2016 in Köln drei Tage lang eine frühe Alpha-Version des Spiels. Als Deutsche-Community-Beauftragte hatten wir ebenfalls die Gelegenheit das Spiel in Bewegung zu sehen und uns von der Qualität des Remakes zu überzeugen.
Wie uns die Entwickler verrieten, arbeitet bei Appeal aktuell ein 12-köpfiges Team mit hochdruck an der Entwicklung des Spieles, welches im März 2017 für PC, Playstation 4 und XBox One erscheinen soll. Ebenfalls bestätigt wurde die Verwendung der modernen Unit 5-Engine. Im Anschluss an die ausführliche Live-Präsentation standen uns Grolet und Robert für ein exklusives Video-Interview zur Verfügung, in dem sie nicht nur über Second Contact, sondern sogar über die geplante Fortsetzung Outcast 2 sprachen. Ein Trailer oder Gameplay aus der Demo wurden zwar bislang nicht veröffentlicht, doch würde dies nicht mehr lange dauern, wie Yves Grolet versprach.
Präsentation der Alpha-Demo
Die gezeigte Alpha-Version des Spiels fühlte sich bereits überraschend komplett und vollständig an. Yves Grolet und Yann Robert zeigen in Ihrer Live-Präsentation eine lauffähige Version der Region Shamazaar. Das Spiel lief auf einem aktuellen PC in flüssigen 60fps und in High-Definition. Wir konnten keinen einzigen Ruckler bemerken.
Die Demo zeigte den kompletten Beginn der Region, wie wir ihn aus dem Original kennen. Cutter startet am kleinen Teich in dem sich das Daoka nach Ranzaar befindet und folgt einem Talaner ins nahe gelegene Dorf. Alle Features und Objekte schienen bereits komplett implemetiert. Die Twôn-Ha grasten in der Nähe, Objekte waren einsammelbar und es gab alle Talaner für Interaktionen und Dialoge. Die Umgebung sieht sogar noch etwas besser in Bewegung aus, als auf den veröffentlichten Screenshots. Hier wurde also nicht aufgebessert, sondern die tatsächliche Grafikqualität gezeigt.
Komplett neu gestaltet wurde das Inventar und die Benutzeroberfläche. Statt dem bekannten grün ist dieses nur in hellblau gehalten. Es ist auch deutlich reduzierter als im Original – lediglich der Kompass und die Aktionsleiste sind noch vorhanden. Die grünen Balken rund herum werden Outcast-Puristen vermutlich etwas fehlen. Die Farbwahl an sich gefällt uns sehr gut. Auch das Inventar und die Dialogauswahl bzw. Interaktionen in komplett in hellblau gehalten. Das neue Inventar wird ähnlich wie in Dead Space direkt von Cutter ins Spiel projeziert. Es sieht übersichtlicher aus und umfasst gleich das Lexikon und Notepad in einem. Uns gefällts!
Ebenfalls eine Neuerung ist, dass bei nahen Objekten und auch Personen ein großer Balken erscheint der nähere Informationen enthält. So erkennt man jetzt endlich auch im Vorbeilaufen, welchen Talaner man vor sich hat, ohne diesen ansprechen zu müssen – eine sehr positive Erleichterung! Der Informationsbalken enthält Namen und das jeweilige Fandazma des Talaner. Objekte wie Rohstofe und Munition können so auch einfacher identifiziert werden. Die neue Karte wurde uns leider noch nicht gezeigt.
Cutter Slade sieht in HD großartig aus. Die erneuerten Animationen sind deutlich zu erkennen und er bewegt sich deutlich geschmeidiger als im Vorgänger. Was uns allerdings noch nicht so gut gefällt ist das neue Gesicht des Helden, denn es wirkt derzeit deutlich jünger als in Outcast. Dies passt nicht wirklich zum Image des Navy-Veteranen mit Alkoholproblemen. Die Entwickler haben versprochen dies auf jeden Fall noch anzupassen und Cutter älter erscheinen zu lassen. Nicht irritieren lassen sollte man sich vom vorgestellten Artworkt des Spiele-Covers. Dieses repräsentiert nicht den finalen Look von Cutter sondern dient nur zu Marktingzwecken.
Die Modelle der Talaner haben uns ebenfalls sehr gut gefallen und sind dem Original sehr treu. Shamaz Zeb, die Rizi-Bauern und Krieger sehen richtig gut aus. Es gibt zwar bereits perfekt-lippensynchrone Dialoge, jedoch noch keine fertigen Animationen der Gesichtsmimik. Das lässt die Gespräche derzeit noch etwas unfertig erscheinen. Die komplette grandiose Sprachausgabe und Musik bleiben unverändert und waren auch in der Demo großartig.
Während der Präsentation sprach Cutter mit dem Shamaz und begab sich auf die Suche nach Illot, Naarns Bruder. Dabei kam es auch zu einem Kampf mit Faé Rhâns Kriegern. Dieser Teil zeigte bislang noch kleinere Schwächen, denn die Animationen und die Dynamik der Kämpfe ist nicht so gut gealtert wie die übrigen Teile des Spiels. Zwar ist die KI und Wegfindung der Gegner nach wie vor sehr gut gelungen, das Ganze wirkt aber im Vergleich zu aktuellen Spielen noch etwas zu bedächtig und hakelig. Hier haben die Entwickler ebenfalls angekündigt noch kräftig nachbessern zu wollen. Wir freuen uns auf mehr Dynamik und neue Animationen.
Es waren bereits alle 6 Waffen spielbar. Sehr gut gefallen hat uns bereits die perfekte Umsetzung von Scharfschützengewehr, Schnellschusspistole und Granatenwerfer. Optisch sind alle Waffen sehr originalgetreu in Szene gesetzt. Neue Waffen wird es keine in Second Contact geben. Von den Items wurde lediglich ein PPS-Unsichtbarkeitsgenerator ausprobiert und dieser sah richtig klasse aus. Statt dem grün wurde Cutter tatsächlich transparent und verschwamm mit der Umgebung. Der Effekt, der an den Crysis-Tarnanzug erinnerte, hat uns sehr gut gefallen und lässt uns auf weitere sinnvolle optische Verbesserungen hoffen. Andere Items wurden noch nicht vorgestellt, werden aber vermutlich wieder komplett enthalten sein.
Am Ende der Präsentation wurde noch Shamaz Zeb zur Heilung von Illot geholt. Die Wegfindung funktionierte tadellos. Sehr schön zu erkennen war auch die Weitsicht in Shamazaar. Das Leveldesign an sich wurde dabei ohne Änderungen übernommen. Dies war auch notwendig, um den Programm-Code importieren zu können. Änderungen im Terrain würde auch hier viele Änderungen bedeuten. Von den neuen Inhalten konnten wir (noch) nichts entdecken, diese seien aber schon in Arbeit, wie die Entwickler verrieten. Yann Robert meinte, theoretisch hätten wir bereits die komplette Region Shamazaar spielen können, denn alle Bausteine sind schon integriert und lediglich das Finetuning ist noch offen.
Unser Gesamteindruck des Demos war ein sehr positiver, denn es scheint das tolle Spielgefühl und die Atmosphäre des Originals erhalten zu bleiben. Die HD-Grafik ist sehr hübsch, ansprechend und läuft komplett ruckelfrei. Die gezeigten Neuerungen im Inventar und der Benutzoberfläche gefallen uns sehr gut. Einzigen Verbesserungsbedarf sehen wir noch bei den gezeigten Kämpfen.