Lektion 9 – Grundlagen der Grammatik (Teil 3)

TotemsSprache der Talaner

Hier ist die dritte und letzte Grammatiklektion zur Sprache der Talaner. Die meisten Grundlagen der Agazork Grammatik sind schon in Lektion 3 und Lektion 6 erklärt worden, doch es gibt noch einige zusätzliche Regeln, welche wir in dieser abschließenden Grammatiklektion erklären. Viel Spaß beim Lernen und eigene Sätze bilden!

Lektion 9.1 – Höflichkeitsformen

Es gibt keine höfliche Anrede (Herr/Frau/Fräulein).
Man spricht sich normalerweise direkt mit dem Vornamen an.

Als Ausdruck besonderer Höflichkeit gibt es aber in Agazork das Wort
„Solam“, welches ein Ausdruck des Respektes/der Freundlichkeit ist. Es hat kein direktes Pedant im Deutschen. Zur Begrüßung kann man demnach ein „Solam“ aussprechen, um besonderen Respekt zu zeigen.

Lektion 9.2 – Fragewörter

Ko = Wer?
Até = Wie?
Koï = Was?
Kez = Wo?
Tar = Wann?
Ted = Welcher/ Welches?
Kota = Warum?
Kezi = Wohin?
Kezo = Woher?
Até droon = Wie groß?
Até dolotai = Wie lange?
Até meenaï = Wie viel?

Lektion 9.3 – Verneinung (Bildung des Gegenteils)

Um ein Wort zu verneinen bzw. um das Gegenteil eines Wortes auszudrücken, wird „né“ vor das Wort gestellt (egal ob Verb, Adjektiv, Adverb oder Pronomen). Welches Wort verneint wird, ist flexibel (Hauptsache logisch und sinnvoll).
Eine doppelte Verneinung gibt es in Agazork nicht.
Beispiele:
Maé metha Twôn-Has. (Ich mag Twôn-Has.)
Maé né metha Twôn-Has. (Ich mag Twôn-Has nicht. / Ich mag keine Twôn Hâs.)
Adelpha hâ kanoon. (Adelpha ist schön.)
Adelpha né hâ kanoon. (Adelpha ist nicht schön. / Adelpha ist hässlich.)
Yods hâ ko, ko hâ katsa. (Die Yods sind die, die heilig sind.)
Yods hâ né ko, ko hâ katsa. (Die Yods sind nicht die, die heilig sind.)

Substantive:
Bei Substantiven wird die Verneinung mit „né“ für „kein“ gebildet.
Bei Aufzählungen muss jedes Wort extra verneint werden.
Das verneinte Wort kann wahlweise im Singular oder Plural stehen.
„né … né“ kann im Deutschen auch als „weder … noch“ übersetzt werden.
Beispiel:
Maé ava né Sats ee né Melaas. (Ich habe keine Brüder und Schwestern. / Ich weder Brüder noch Schwestern.)

Lektion 9.4 – Zeitangaben

Die Zeitangaben für unser irdisches System unterscheiden sich stark vom System in Adelpha (Zählung in Monden). Es gibt daher keine genaue Zeitangabe in Stunden, Minuten oder Sekunden. Man kann aber nach der Jahreszeit oder dem Tag fragen:
Ted Rafa hâ xa / todar? (Welcher Wochentag ist es / heute?)
Ted Yaat hâ ama? (Welchen Monat haben wir?)
Ted Yom hâ ama? Welches Jahr haben wir?)
Ted Yombek hâ ama? (Welche Jahreszeit haben wir?)

Fürh Jahreszahlen werden die normalen Zahlen (siehe Lektion 3) benutzt.
Beispiel: 1986 = ôn-jijot-jijat-ser

Lektion 9.5 – Gegenfragen

Gegenfragen bildet man mit “ee“ (=und) + Pronomen,  Einzahl/Mehrzahl und Person.
Beispiele:
Léle yo kapta kanoon? – Geht es dir gut?
Hâ, ee yo? – Ja und dir?
Koi hâ xa? – Was ist das?
Ee xa? – Und das?
Kez hâ maé Rizi? – Wo ist mein Rizi?
Héko, ee yo? – Hier. Und deins?

Man kann natürlich auch die Frage als ganzen Satz formulieren (was aber eher umständlich ist).
Das Interrogativpronomen muss dann wiederholt werden, „léle“ wird aber weggelassen.
Beispiele:
Léle yo kapta kanoon? – Geht es dir gut?
Hâ, maé kapta kanoon! Ee até yo kapta? – Ja, mir geht es gut. Und wie geht es dir?
Koï hâ xa? – Was ist das?
Ee koï hâ xa? – Und was ist das?

Lektion 9.6 – Fragen nach dem Objekt

Wenn man nach einem Objekt fragt, steht dieses direkt nach dem Fragewort. Die restliche Satzstellung ist wie immer (S–P–O).
Beispiel:
Ted Sook yo ava? – Welches Fleisch hast du?

Lektion 9.7 – Bindewörter (Konjunktionen)

Konjunktionen sind Wörter wie “und“ (ee), “oder“ (uyon), “aber“ (utu), etc.
Sie leiten einen Satz ein und stehen deshalb wie in anderen Sprachen am Satzanfang. Der restliche Satz behält seine normale Reihenfolge (Konjunktion + S–P–O).
Beispiele:
Xi horto oon Shamazaar, utu xi né ava Zonns. (Er wohnt in Shamazaar, aber er hat keine Freunde)
Maé metha Rizi uyon maé né metha Rizi. (Ich esse Rizi oder ich esse kein Rizi.)

Lektion 9.8 – Zwei Verben in einem Satz

Wenn sich zwei Verben in einem Satz befinden, dann müssen beide Verben in dieser Zeit (Tempus) stehen.
Beispiele:
Xi wanat labta. (Er will gehen.)

Lektion 9.9 – Satzzeichen (Interpunktion)

Am Ende eines Aussagesatzes steht ein Punkt (.).
Bei asyndetisch verknüpften Satzkonstruktionen und Aufzählungen steht ein Komma (,).
Bei Ausrufe- und Aufforderungssätzen (mit Imperativ) bleibt die Satzstellung gleich, aber es steht eine starke Interpunktion (Ausrufezeichen !).
Fragen stehen mit Fragezeichen (?).
Sätze der direkten Rede stehen zwischen Anführungszeichen („).
Vor direkter Rede steht ein Doppelpunkt (:).
Auf den Gebrauch des Semikolons (;) bzw. Strichpunkts wird verzichtet; nur bei langen Satzkonstruktionen wird er gebraucht, die in Agazork vermieden und somit in mehrere Sätze aufgespalten werden sollten.