Die erste Grammatiklektion soll euch dabei helfen, eure eigenen neuen Sätze zu bilden. Hier findet ihr die grundsätzliche Grammatik, die in Lektion 1 und Lektion 2 benutzt wurde. So könnt ihr die Dialoge besser verstehen und lernen. Viel Spaß!
Artikel
Hauptwörter und Fälle
Persönliche Fürwörter
Zeitwörter (Verben)
Eigenschaftswörter (Adjektive)
Zahlen
Wortstellung im Satz
Fragebildung
Lektion 3.1 – Artikel
In Agazork gibt es grundsätzlich keinen Artikel (weder bestimmt noch unbestimmt)!
Will man also „der Berg“ sagen, heißt das schlicht und einfach „Motaz“; steht man jedoch vor zwei Bergen und meint einen bestimmten davon, dann heißt dies ebenfalls „Motaz“ und man muss auf den richtigen Berg zeigen. Möchte man wiederum ausdrücken, dass man einfach irgendeinen Berg meint, verwendet man ebenfalls nur “Motaz“.
Das ist ja alles schön und gut, aber wie sieht es aus, wenn ich „die Wunde“ oder „das Moos“ sagen möchte? Das ist im Deutschen ja weiblich bzw. sächlich! Kein Problem: in Agazork heißt es ganz einfach „Gwar“ und „Fehane“. Denn in Agazork gibt es keine Geschlechter!
Und was ist nun aber, wenn ich „der Ulukaï“ sagen will? Lautet das dann auch „Ulukaï“? Ja genau, denn bei einem Eigennamen braucht man ebenfalls keinen Artikel – also einfach nur “Ulukaï“!
MERKE:
– Es gibt keinen bestimmten oder unbestimmten Artikel!
– Es gibt keine Geschlechter!
Lektion 3.2 – Hauptwörter, Fälle und Mehrzahl
Also erstmal die wichtige Grundlegende Regel: in Agazork werden alle Eigennamen und Substantive großgeschrieben!
Okay, das ergibt Sinn, aber damit kann ich noch immer keinen vollständigen Satz basteln! Was kommt als nächstes?
Wichtig ist in Agazork, dass es ebenfalls keine Fälle von Substantiven wie im Deutschen gibt, sondern nur eine Nennform (Nominativ) aller Substantive. Die Fälle werden nicht wie im Deutschen durch verschiedene Endungen, sondern meist durch Präpositionen und Pronomen ausgedrückt werden. Im Detail funktioniert das so:
1.Fall: Nominativ (wer?/was?)
der Berg – Motaz (siehe Teil 1 – Artikel)
2.Fall: Genitiv (wessen?)
kann wahlweise komplett ohne Präposition oder mit der Präposition „nor“ (dt. „von“) ausgedrückt werdem
Beispiel: die Beharrlichkeit des Trottels – am Zaza // am nor Zaza
Beispiel: das Wissen des Händlers – jinat Trad // jinat nor Trad
3.Fall: Dativ (wem?)
verlangt keine bestimmte Präposition
Beispiel: ich gebe dem Händler – maé dano Trad
4.Fall: Akkusativ (wen?/was?)
verlangt keine bestimmte Präposition
Beispiel: ich gebe dem Händler die Vase – maé dano Dakla Trad
Die Mehrzahl (Plural) wird gebildet, indem man an Wörter die Endung -s oder -es anhängt.
Beispiel: die Vasen – Daklas
Beispiel: die Berge – Motazes (An Wörter, die auf ein -z enden, hängt man die Endung -es an.)
MERKE:
– Beim 1. Fall gibt es keine Artikel!
– Beim 2. Fall gibt es wahlweise ebenfalls keine Präposition
– Alle anderen Fälle sind aus den Präpositionen, Pronomen bzw. Satzstellung ersichtlich!
– Der Plural wird mit -s oder -es gebildet!
Lektion 3.3 – Persönliche Fürwörter (Personalpronomen)
Was ist, wenn ich nicht nur Nomen in verschiedene Fälle setzen will, sondern auch einmal „mir“ oder „dir“ sagen möchte?
Gleich wie die Hauptwörtern sind die persönlichen Fürwörter in allen Fällen gleich (Nennform).
Beispiel: ich gebe dir – maé dano yo
Hier die persönlichen Fürwörter (Nominativ):
Ich – maé
Du – yo
Er – xi
Sie – xe
Es – xa
Wir – ama
Ihr – ayo
Sie – axa
MERKE:
– Fürwörter haben nur einen Fall (Nennform)!
– Bei der 3. Person Mehrzahl wird axa (von Einzahl „xa“ = es) verwendet – Wir sind ja schließlich alle (auch in der Mehrzahl) gleichberechtigt!
Lektion 3.4 – Zeitwörter (Verben)
So, ich kann nun zwar die Form „maé dano“, aber wenn ich nicht immer egoistisch sein will, wie sage ich dann „er gibt“ oder „wir geben“? Denn „ich gebe“ ist sowieso meistens nicht von Vorteil für mich …
Die Zeitwörter sind ein wichtiger Bestandteil eines Satzes. In Agazork gibt es keine Konjugation oder Übereinstimmung! Es wird immer die Nennform verwendet.
Die Befehlsform (Imperativ) und die Nennform (Infinitiv) decken sich ebenfalls!
Beispiel: Gehe! – Labta!
Beispiel: gehen – labta
MERKE:
– Immer die Nennform verwenden; es gibt keine Konjugation oder Übereinstimmung!
– Der Imperativ und der Infinitiv sind gleich!
Lektion 3.5 – Eigenschaftswörter (Adjektive)
Irgendwie habe ich mich schon an den Berg gewöhnt. Für mich soll es ab jetzt sogar „ein schöner Berg“ sein. Aber Moment, wie schreibe ich das?
Das Wort für „schön“ ist „kanoon“, das Wort für Berg ist ja schon bekannt. Kombiniert ergibt das: kanoon Motaz.
Man setzt das Adjektiv also grundsätzlich man vor das Substantiv.
Beispiel: eine schöne Vase – kanoon Dakla
MERKE:
– Adjektive immer vor das Hauptwort stellen!
– Wie bereits erwähnt gibt es keine Artikel in Agazork!
– Adjektive werden nicht mit Hauptwörtern übereingestimmt!
Lektion 3.6 – Zahlen
Was, wenn da aber nun mehrere Berge sind? Es reicht mir nicht, wenn ich die Ziffern kann, ich will die Wörter!
Hier sind sie:
0 Djoom (null)
1 Ôn (eins)
2 Twôn (zwei)
3 Trôn (drei)
4 Shât (vier)
5 Sheen (fünf)
6 Ser (sechs)
7 Jijet (sieben)
8 Jijat (acht)
9 Jijot (neun)
„Zwei Berge“ heißt also „Twôn Motazes“
MERKE:
– Diese Wörter drücken sowohl die Kardinalzahlen, als auch die Ordinalzahlen aus!
– Zahlen werden groß geschrieben.
Lektion 3.7 – Wortstellung im Satz
Wie weiß ich, an welche Position im Satz ich ein Wort stellen muss? Ist das überhaupt wichtig?
Die richtige Reihenfolge im Talanischen lautet S-P-O-U (Subjekt, Prädikat, Objekt, Umstandsergänzungen):
————S———–P——–O3———-O4 Der Händler gibt dem Talaner Arbeit |
—S—–P——O3—–O4 Trad dano Talan wa. |
-S–P——U——O4 Er isst heute Reis |
-S—P——-O4—U Xi magta Rizi todar. |
Hey, jetzt kann ich ja schon einen vollständigen Satz schreiben …
Ich möchte aber auch Fragen stellen können!
Lektion 3.8 – Fragebildung
Also, wie geht das nun? Ich möchte natürlich unbedingt den Berg in meine Frage einbauen!
Beispiel: Verkauft der Händler die fünf Berge? – Léle Trad tradta sheen Motazes?
Wo kommt das „léle“ auf einmal her?
„Léle“ wird verwendet, wenn man eine Frage ohne Fragewort stellt, also nach dem ganzen Satz fragt.
Bisherige Fragewörter sind:
Was? – koï?
Wer? – kez?
Wie? – até?
Welcher? – ted?
MERKE:
• Die Wortstellung bei einer Frage ist: Fragewort + S-P-O-U!
• Gibt es kein Fragewort, kann man „léle“ an den Anfang der Frage stellen!
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